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Schulanlage Utogrund

Der Neubau reagiert in Höhe und Masse sowohl auf die größeren Industriebauten entlang der Albisrieden- und Rautistraße im Süden als auch auf die lange Wohnzeile entlang der Dennlerstraße. Durch die parallele Ausrichtung zur Straße wird einerseits der Straßenraum akzentuiert und andererseits ein langer Freiraum in einer tangentialen Beziehung zur Laufbahn geschaffen.
Zur Villa an der nordöstlichen Ecke der Anlage und dem neuen, aufgestockten Sportgebäude wird ein grosszügiger Grünraum erzeugt, der – wie einst schon von Hermann Herter beabsichtigt – eine klare Trennung der Nutzungen vermittelt: Hier der Sport, da der Unterricht, dazwischen der Freiraum.
Für den Schulbetrieb schlagen wir eine einfache Grundrissorganistation vor: Von der zentrale Vorzone gelangt man in drei Klassenzimmer, einem Aufenthaltsraum, den zwei Gruppenräumen und den Nebenräumen. Diese zentrale Organisation bietet grösstmögliche Flexibilität, um langfristig auf Veränderungen des Schulbetriebs reagieren kann. Dies belegen die Obergeschosse vier und fünf, in denen problemlos die Werk-, Handarbeits-, Musikräume oder solche für die Lehrer*innen oder die Schulleitung liegen können.
Die charakteristischen Rücksprünge im Grundriss gewährleisten einerseits das vom Lärm abgewandte Lüften und andererseits bringen sie mehr Tageslicht in die Klassenzimmer, welche im Zentrum des Schulhauses liegen. Der Reiterbahnhof Wiedikon (1927), die Sportanlage Sihlhölzli (1931), die Tramwartepavillons am Bellevue und Paradeplatz (1938) oder das Hallenbad City (1941) am Schanzengraben — der Grossteil der Gebäude vom damaligen Zürcher Stadtbaumeister Hermann Herter ist denkmalgeschützt oder inventarisiert und prägt das Stadtbild von Zürich seit bald einem Jahrhundert.
Die Sporthalle Uto (1931) hingegen tritt mittlerweile weder städtebaulich gross in Erscheinung, noch besitzt sie einen Schutzstatus. Wir begreifen dies als Chance, unbeschwert an der Turnhalle weiterzubauen und seine Rolle für die Öffentlichkeit neu zu denken.
Hierfür gilt es zuallererst die Qualitäten des bestehenden Sportgebäudes von Herter zu benennen. Eine davon ist ihre kennzeichnende, plastische Form, welche ein unmittelbares Abbild der inneren Funktion und pro- grammatischen Logik ist: die Nebenräume sind kranzförmig um die Halle angeordnet. Das formale Resultat davon ist ein symmetrisches Sockelgeschoss, welches einen zentralen und höheren Kopfbau umschliesst. Daran knüpfen wir an. Für die neue, zusätzliche Einfachsporthalle positionieren wir die Erschliessungs- und Nebenräume an der Rückseite des Bestands und stapeln sie über insgesamt sechs Geschosse. Damit vollenden wir nicht nur den Kranz im Sockelgeschoss, sondern bilden zugleich ein erkennbares Rückgrat für das neue Sportgebäude.
Die neue Einfachsporthalle wiederum platzieren wir zentral über die bestehende Einfachsporthalle. Durch die veränderten Normen für Sportgebäude ist die neue Halle etwas tiefer, länger und höher als die alte, ver- leiht dem Gebäude als Sportkonglomerat aber gerade dadurch und vor allem mit seiner neuen Höhe, eine städtebaulich notwendige, momentan jedoch fehlende Präsenz im Quartier.

Ort

Zürich

Jahr

2023

Preis

6. Preis

Auftragsart

Projektwettbewerb, offen

Auftraggeber

Stadt Zürich

Landschaftsarchitekt

Skala Landschaft Stadt Raum GmbH

Statik

zpf Ingenieure AG

Nachhaltigkeit

Durable Planung und Beratung GmbH